St.Petersburg
Estland
Riga
Tanken-fahren-reparieren
Litauen
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Wir hatten uns überlegt, dass man Russland und das Baltikum mal sehen müsste,
bevor der Massentourismus es als Ziel entdeckt und bevor allzuviel erneuert und umgestaltet wurde,
also kurz nach Ende des Sozialismus ...
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... und so packten wir im Sommer 1993 unser Gespann und zogen los zu einer Tour rund
um den östlichen Teil der Ostsee. Wir fuhren also mit dem "Finnjet" nach Helsinki
und dann immer an der Ostsee entlang in Richtung Südosten.
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In der Stadt Porvoo, der letzten grösseren Stadt vor der russischen Grenze machten wir noch einmal Station.
Da wir nicht wussten, was uns in Russland erwartet, leisteten wir uns noch einmal den unbeschreiblichen Luxus
einer Campinghütte, gingen gut essen ... u.s.w. .
Hier sahen wir auch schon den ersten Russenmarkt.
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Ob denn die Mütze passt? Vielleicht können wir sie ja auf unserer Tour noch gebrauchen?
Wir haben sie dann aber doch nicht gekauft, da wir bei russischem Zoll und Grenzpolizei Probleme
damit befürchteten.
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Überhaupt liess sich die Nähe Russlands hier schon überall spüren. Auch die Kirchen sahen
schon sehr russisch orthodox aus. Dieser Teil Finnlands gehörte ja auch in seiner Geschichte lange Zeit zu Russland.
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Es gab in der Sowjetunion ein Gesetz, nach dem Ausländern verboten war, mit einem Motorrad ins
Land einzureisen. Leider hatte dieses Gesetz 1993 auch noch Gültigkeit.
Der finnische Grenzposten sagte, dass wir mit dem Gespann nur mit einer Sondergenehmigung des russischen
Konsulats in Helsinki einreisen dürfen. Also 400 Km zurück nach Helsinki?
Wir überredeten ihn dann dazu, dass wir es wenigstens mal probieren durften, und mit ein wenig
Schmiergeld und einer ewig langen Wartezeit klappte es auch.
Bis Sankt Petersburg waren es dann nur noch ca. 200 Km, und die Strassen waren besser, als wir erwartet hatten.
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Sankt Petersburg wird auch als das "Venedig des Nordens" bezeichnet.
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Wenn man die vielen kleinen Nebenarme der Newa und die Kanäle sieht, versteht man auch warum.
Jedoch hat Petersburg genau wie Venedig auch die Probleme, dass die Bausubstanz wegen des feuchten
Klimas langsam verrottet.
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Die Silhouette der Stadt ist jedoch traumhaft schön. Der alte Peter wusste schon, warum er seine
Hauptstadt hier gegründet hat.
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Mit einem Schnellboot gings dann über die Ostsee zur Residenz Peter des Ersten, Petrodworez.
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Leider waren nicht alle Teile des Schlosses zugänglich, da man fleissig restaurierte.
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Das Winterpalais.
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Petersburg ist von der Anlage her eine wunderschöne Stadt. Leider sind bei näherer Betrachtung
viele Gebäude und Denkmäler dem Verfall preisgegeben und müssten dringend restauriert werden.
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Nach einem dreiviertel Jahrhundert Sozialismus gedenkt man heute auch wieder dem Grüder der Stadt,
Zar Peter dem Ersten.
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Der Panzerkreuzer "Aurora", dessen Schüsse die Revolution 1917 eingeleitet haben, ist das am besten
restaurierte Denkmal der Stadt.
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Die Restaurierung der Kirchen ist, soweit sie nicht durch die Kommunisten zerstört wurden,
am weitesten fortgeschritten. Wahrscheinlich spielen hier auch Gelder aus dem Westen eine Rolle.
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Die Peter-Pauls-Festung beherbergte früher die Garnison der Stadt. Die Festungsanlagen
sind heute zu einem Teil für Besucher zugänglich.
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Aus dem verregneten Russland kommen wir direkt an der estnischen Grenze in die Sonne,
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so dass der Unterschied zwischen schmutzigen, tristen russischen Dörfern zur sauberen
Festung Narva auf estnischer Seite noch krasser hervortrat. Hier merkte man auch sofort, dass
sich in Sachen Tourismus schon mehr getan hatte als in Russland.
Die Festung Narva ist geteilt in eine russische und eine estnische Burganlage.
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Der Peipussee, auf dessen Eis der deutsche Ritterorden seine wohl berühmteste
Niederlage erlitten hat.
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Wenn man sich Tallinn nähert, fährt man erstmal durch endlose Industriegebiete,
die sehr schmutzig aussehen und oft schon verfallen sind.
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Wir liessen uns jedoch davon nicht abschrecken und kamen dann in ein schönes historisches
Zentrum. Auch hier wie fast überall in Estland gab es schon kleine Geschäfte und
Strassencaffees,
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es machte richtig Spass, ein wenig herumzubummeln.
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Riga, die lettischen Hauptstadt, machte auch einen sauberen und aufgeräumten Eindruck,
es gab viele sauber restaurierte Häuser, kleine Kneipen ...
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obwohl uns Lettland insgesamt als das am meisten "russische" Land unter den drei
baltischen Staaten erschien.
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Künstlermarkt.
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Wichtiges "Joint Venture"!
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Während der Vorbereitung der Reise war z. B. eine wichtige Frage,
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ob wir überhaupt ausreichend Benzin bekommen würden. Wie man sieht,
war das jedoch kein Problem, man fragt sich nur, woher die Leute die vielen
(und vollen) Armee-Tankfahrzeuge hatten.
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Strassen zweiter Ordnung, die auch ordentlich asphaltiert sind, werden nach und nach zu Feldwegen...
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...und wenn es dann noch anfängt zu regnen, zu Schlammwüsten.
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Irgendwo in Estland verabschiedete sich das Scharnier der Seitenwagenscheibe (übrigens die
einzige grössere Panne auf der gesamten Tour), aber sowas repariert dort noch jede
Traktorenwerkstatt.
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Wenn dann auf dem "Feldweg" absolut keine Tankstelle und kein Tankwagen zu finden sind, findet
man aber bestimmt einen hilfsbereiten Bauern, der zufällig ein Glas Benzin mit 62 Oktan
im Schuppen stehen hat.
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Es gibt Leute, die machen selbst aus dem Schrott sowjetischer Technik noch Kunstwerke.
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So schmutzig sah unser Boxer wohl noch nie aus, aber wir fahren ja sonst auch kein Motocross.
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Wer bewundert hier eigentlich wen?
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Litauen, die südlichste der baltischen Republiken ist noch sehr stark deutsch
geprägt, da ja Teile von Litauen früher zu Ostpreussen gehörten.
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Im schönen Zentrum von Klaipeda steht das Denkmal der "Ännchen von Tharau".
Der ostpreussische Dichter Simon Dach, der dieses alte deutsche Volkslied geschrieben hat, hat hier gelebt.
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In und um die Markthalle von Klaipeda sieht man Dinge, die für einen westlichen Markt
undenkbar wären, ...
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... wie zum Beispiel den Speiseölverkauf aus dem Fass.
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An der litauischen Ostseeküste darf natürlich eine Überfahrt auf die
kurische Nehrung nicht fehlen.
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Künstlerkolonie auf der Nehrung.
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Hier findet jedes Jahr im Sommer ein Workshop der Holzbildhauer statt.
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Im Hafen von Nidda kann man neben neueren auch noch historische Segelboote bewundern.
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Und auch der obligatorische Sonnenuntergang darf in einem Reisebericht von der
Küste nicht fehlen.
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Der Schlosspark und das Schloss von Palanga sind sehr gepflegt und immer einen Besuch wert,
besonders weil sich im Schloss eines der grössten Bersteinmuseen der Ostsee befindet.
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Leider hatten wir in Riga kein Visum für das Königsberger Gebiet bekommen,
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so dass wir von Klaipeda aus per Frachtschiff die Heimreise zur Insel Rügen antraten.
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